Ich setze mich
von einem Stammtisch
zum Anderen.
Die Sonne
geht auf.
Die Sonne
geht unter.
Es sind immer
die gleichen Lügen,
als hätten wir sie,
wie ein Gedicht,
auswendig
gelernt.
Sonnenaufgang.
Sonnenuntergang.
Gesellschaft
LEBENSLÄNGLICH
Aus den Schornsteinen
hoher Nachbarhäuser
steigen
allessehende
Augen.
Schwarze Bäume
schütteln sich
am Giebelfenster,
als wollten sie sich
von eisernen Ketten
befreien.
Mein Kopf bleibt
das Gefängnis
eines Schmerzes,
das Lebenslänglich
bekam.
LETZTE ALPTRÄUME
Ein letzter Alptraum
an ihrem Lebensende:
Ihre ganze persönliche Post
wandelt sich
zu windschiefen Brieftürmen,
die immer weiter
wachsen
und wachsen.
Ein letzter Alptraum
an ihrem Lebensende:
Ihr ganzes Hab und Gut
wandeln sich
zu windschiefen Mülltürmen,
die immer weiter
wachsen
und wachsen
und
wachsen.
LETZTER BESUCH
Du kriegst das.
Das kriegst du.
Das ist Bernstein.
Das ist Rosenquarz.
Nimm!
Nimm
JETZT!
Nächste Woche
fahr‘ ich
in die Schweiz.
Das und das
trag’ ich.
Das und das
zieh’ ich an.
Du kriegst das.
Das kriegst du.
Das ist Onyx.
Das ist Elfenbein.
Nimm!
Nimm
JETZT!
ÜBERFORDERT
Die Endlostreppen
führen wohl
in den heiteren „Himmel“.
Die Möbel sind,
wie das Geschenkpapier
am letzten Heiligabend,
bunt.
Die großen Bäuche
der Frauen erinnern
an Einsamkeit,
erinnern an die Toten
und Lebenden,
an die Kranken
und die Gesunden.
Man verlässt
den „Himmel“,
verlässt die Welt
der Erinnerung,
und
sucht
sein Auto.
LEBENSGEFÜHL
Es ist nicht
die Mühe wert,
die Wahl
seiner Worte
zu bedenken.
Alle
Ohren
sind taub.
Niemand
hat Zeit.
Egal
was man tut…
alles fühlt sich
immer
nach
reinem
Selbstzweck
an
und egal
welchen Weg
man auch geht…
jeder Weg wird
immer
von grauen
Geisterstädten
gesäumt.