Seht! Wie hier ein tauber Tänzer schläft
in der großen Stadt der Einsamkeit.
Seht! Sein ganzer armer Körper trägt
wohl ein dunkelbuntes Wundenkleid.
Keine Lippen werden rot, wie Rosen,
jeder Kuss wird bitt‘rer als die Mandeln
und man sieht, wie sich die Gesichtslosen
einfach zu Maskenträgern wandeln.
Seht! Der Kirche hartes Holz zersägt
unser träger Tischler Tutmirleid.
Seht! Wie hier der stumme Sänger schläft
in der großen Stadt der Einsamkeit.
Trochäus
WALDREFLEKTION
Über meinem kahlen Kopfe träumen
auch die gelblich grünen Wolkenmassen.
Selbst von allen hunderttausend Bäumen
regnen längst gewohnte Phrasen.
Die gesunden Menschen sind „Die Andern“
und so fern, wie übernächster März.
Doch selbst uns‘re kleinsten Tiere wandern
nur zu einem neuen Schmerz.
Die gesunden Menschen sind „Die Andern“
und so fern, wie nur ein tröstend’ Wort
und selbst unsr‘e kleinsten Tiere wandern
durch die Jammertäler fort.
NONSENS
Hinter Bäumen und der Burg,
sagt das „Niemals“ niemals „Nie“
und die taube Taube gurrt
eine kluge Philosophie.
Unter diesem Weiß der Bäume
werden Hinz und Kunz geklont.
Alle meine feuchten Träume
prüft das kahle Kalb vom Mond.
NACHTGEDANKE
Unter all den tausend Sternen
tanzen tausend Lügen,
die von allen Menschen lernen,
all die Menschen recht zu lieben.
DILEMMA XVI
Wer nicht liegt im Bett,
fiel vom Bette runter.
Wer nicht froh ist,
der ist munter.
Wer nicht liegt im Müll,
liegt im Dreck.
Wer nicht hin ist,
der ist weg.
Wer nicht liegt im Heu,
liegt im Stroh.
Wer nicht munter ist,
der ist froh.
RESIGNATION
Selbst die pralle Purpursonne brennt
die Gedanken niemals fort
und ein Freund, der seine Freunde kennt,
findet kein erlösend Wort.
Alles ist, wie‘s immer war, geblieben
und die Fremde höhnt mal laut und leise
und die Ärsche zieh‘n zufrieden
weiter ihre Kreise.