SELBST-BESTRAFUNG 3. Januar 202130. Juni 2022Martin W. Zaglmaier Wenn ich nicht die richtigen Worte finde, will ich das Sprechen verlernen und wenn ich nicht einen Weg aus aller Seelen weiten Wüsten finde, will ich auch das Laufen verlernen.
ABENDMONOLOG 26. November 202030. Juni 2022Martin W. Zaglmaier Der wilde Wind ist wie ein Tier, das klagt aus einem kühlen Grund und auch ein langer Traum hält mir die Hand vorm Mund. Das Glück hat heute Glück gehabt. Man lässt es einfach still in Ruh‘. Man hört in dieser langen Nacht des fernen Windes Klage zu.
FLANEUR-MONOLOG 20. November 202030. Juni 2022Martin W. Zaglmaier Die Dinge, über die ich mich gar nicht ärgere, vergesse ich, wie der Freunde Telefonnummern und ich vergesse, wie Hausnummern meiner Freunde, dass ich mich über den Ärger ärgere.
ELEGIE VI 12. November 202030. Juni 2022Martin W. Zaglmaier Die Erinn’rung gleicht dem Sodbrennen bald. Denn aus Inn’ren steigt, wohl mit ganzer Gewalt, was die Seele krallt. Alles schmeckt fad und man schluckt es runter und man nimmt ein Bad in des Daseins Plunder und wird niemals munter.
MONOLOG XXI 22. September 202030. Juni 2022Martin W. Zaglmaier Die Gräser schwanken, als wären sie betrunken. Die Bäume schweigen, als wären sie verkatert. Die Welt bleibt, da sie blau ist, grün.
MONOLOG XX 9. August 20201. Juli 2022Martin W. Zaglmaier Wie mich nur das Grau unseres Alltages und das Grau meiner Fassade blenden und an Fenstern blaue Bäume schüttelfrostgleich zittern, als träumten sie heimlichstill vom Sterben.