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FLUGTRAUM
Wenn man nur die Flügel hätt’, 
könnt’ man fliegen, wenn man will.
Dann liegt man nicht mehr im Bett
und verträumt sein Leben still.
Wär‘ man niemals menschlich klein,
wäre mild der Frühlingswind
und man würde lachen, schrei’n,
wie ein kleines Erdenkind.
Wär’ ich eines Tag’s befreit
von des Träumers süßen Qualen,
würd’, als eine Wunderschönheit,
unser Leben golden strahlen.
Niemals würd’ ich Traum beklagen.
Niemals läge ich im Bett.
Weil ich an den milden Tagen
endlich Vogelflügel hätt’.

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BALLADE VOM BETTLER 
DIOGENES
1
Keiner traut sich recht in meine Nähe,
weil ich nur ein kleiner Bettler bin
und wenn ich aus meiner Tonne sehe…
ach, wie ich von Sonn’ geblendet bin!
Darum bleibe ich im Schatten allein
und will nur vergessen: Mensch und Welt!
Doch ich möcht‘ nicht länger wütend sein.
Denn ich will nur machen, was gefällt!
2
Dieses stille Lauschen macht Vergnügen.
Ich vernehm‘ den Lärm aus Land und Stadt. 
Doch ich kann mir selbst allzeit genügen.
Hier hab ich schon oft recht laut gelacht!
Alle sollen immer weitergehen
und mich immer fein in Frieden lassen!
Ich will alle nur aus Fern’ besehen
und im Herzen lieben oder hassen.
3
Diese zarte Sonne strahlt mit Gewalt
und ich seh’ das bunte Menschentreiben!
Mir tun Knochen weh! Ich werde alt!
Ach! Ich will nicht in der Tonne bleiben!
Endlich möcht ich Menschen kennenlernen
und die kalte Finsternis verlassen!
Endlich geh‘ ich unter gold’nen Sternen!
Endlich renn’ ich durch die hellen Gassen! 
4
Ach, wie wunderschön ist’s hier und dort!
Ach, wie fühl’ ich mich vergnügt geborgen!
Diese Müdigkeit ist plötzlich fort
und der Hass auf Ewig abgestorben!
Diese Sonne kommt vergnügt heraus
und begrüßt die große Heimatstadt!
Hier bin ich ganz sicher und zu Haus
und nicht länger müde oder matt!