Die Bäume
schweben
einen Meter
über
des Waldes
dunklen Boden.
Kein Wind
kämmt
eines Baumes
langes
Haar.
Alles
ist still.
So still,
wie der Pechwolken
rascher Flug.
Natur
LEBENSLÄNGLICH
Aus den Schornsteinen
hoher Nachbarhäuser
steigen
allessehende
Augen.
Schwarze Bäume
schütteln sich
am Giebelfenster.
Als wollten sie sich
von ihren eisernen Ketten
befreien.
Mein Kopf
bleibt
das Gefängnis
eines Schmerzes,
das Lebenslänglich
bekam.
SCHÜTTELFROST
Der graue Tag
weicht
der grauen Nacht
und meine Glieder
zittern,
wie an einem Morgen,
an dem ich im Bett
mich recke
und strecke.
Graue Gedanken
weichen
den grauen Gedanken
und die Schrift wird
von Seite zu Seite
kleiner
als die Ameisenstraße
auf einem kahlen
Küstenfelsen.
WALDREFLEKTION
Über meinem kahlen Kopfe träumen
auch die gelblich grünen Wolkenmassen.
Selbst von allen hunderttausend Bäumen
regnen längst gewohnte Phrasen.
Die gesunden Menschen sind „Die Andern“
und so fern, wie übernächster März.
Doch selbst uns‘re kleinsten Tiere wandern
nur zu einem neuen Schmerz.
Die gesunden Menschen sind „Die Andern“
und so fern, wie nur ein tröstend’ Wort
und selbst unsr‘e kleinsten Tiere wandern
durch die Jammertäler fort.
CORONAFRÜHLING
Ein blasser Student niest
auf einer breiten Bank.
Die Frau im Grünen liest
ein Gedicht vom Abschied
und später… wird sie krank.
Sie lernten sich nicht kennen
und teilten sich kein Bett.
Der Mann wollt’ viel verbrennen
und sich vom Leben trennen
und sie… sie wurde fett.
TRÄUMEREI
Blass ist jede kleine Erinn‘rung,
blasser noch als Mondenschein,
und die Wolken tauchen stumm
in die silbergold’nen Seen ein.
Blass ist der Gedanken Spur
und der Traum besingt den Schatten
und man fragt sich einfach nur:
Können auch wir Träumer lachen?