Meine
Seele
atmet
panisch
allem
den Frieden
weg.
Irgendwo
dämmert
derweil
ein neuer
Streit.
Das
Gewissen
verschläft
das
ganze
Leben.
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DER MARSCH DER PSYCHOLOGEN
Sie laden
das übliche Blabla
auf die Katapulte.
Ihr Geschoss
trifft,
ob nah
oder fern,
alles.
Wenn
diese Leute
schreiben,
schreiben sie,
um des Bleistifts
zarte Mine
zu töten.
Sei Dir gewiss:
Sie kommen –
und wenn
sie gehen,
lassen sie
verbrannte Erde
zurück.
DEPRESSION
Da hilft kein Rilke oder Brecht.
Da helfen keine schönen Wörter.
Des Geistes Schmerz ist Specht
und klopft am ganzen Körper.
Gedanken bleiben nie alleine
und folgen Dir zu jedem Ort.
Da hilft kein Kleist und Heine.
Da hilft kein tröstend‘ Wort.
SEPSIS
Meine Augen werden rot.
Meine roten Augen brennen.
Lieg’ im Bett mit Atemnot,
esse nichts vom Abendbrot,
auch wenn sie mich alle drängen.
Meines Tages Zickzackwege
säumen nur noch Pflegebetten.
Ach! Es regnet… regnet rege,
so lang‘ ich noch lebe,
viel zu viel Tabletten.
SELBSTBILDNIS IM JUNI
Bin nicht klug und gar nicht blöde
und nicht lebendig, nicht tot.
Fühl’ mich, seit des Morgens Röte,
als der „Retter“ uns‘rer Nöte,
statt als Retter in der Not.
NACHSINNEN
Bin in eines wilden Windes Gewalt,
gleich dem Samen einer Pusteblume,
und mein halbes Leben auf der Suche
nach ein wenig Glück und Halt.
Fühl‘ mich weder stark noch schwach.
Fühl’ mich weder leicht noch schwer.
Träum‘ nur her und hin und hin und her
– und ich sinne meiner Sinne nach.