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ABENDMELANCHOLIE
Mitunter bin ich wirklich müde
und noch gar nicht zum Schlafen bereit.
Ich träume nur von großer Liebe
und nur die Ahnung ist, was bleibt.
Ich hatte oft das Bett gemieden
und saß bei mattem Lampenschein
und hab geschrieben und geschrieben
und fühlte mich unendlich allein.
Mitunter bin ich wirklich müde
und gar nicht bereit einzuschlafen.
Denn ich kann nur geträumte Liebe
wohl nie und niemals mehr ertragen!

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SCHNEEREGEN




Ach! Es schneit schon vierundzwanzig Stunden!
Überall liegt Schnee! Es schneit und schneit!
Unterm nächsten Dach der Dunkelheit
ist das Wetter endlich überwunden!


Wenn nur noch ein bisschen Zeit verrinnt,
haben Regen und der Schnee ein Ende!
Aber vielleicht löschen sie große Brände
und es weht endlich neuer Wind…


Erst wenn’s wieder spät und still geworden,
kommen alle allmählich zu Ruh.
Dann gibt’s nur noch Ich und nur noch Du
und kein Heute, Morgen, Übermorgen!

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ELEGIE DER SPIEßER
Wir reden viel von Mord und Tod,
von dem, was eben täglich passiert
und dabei wird das trock’ne Brot
und trockn’e Brötchen froh geschmiert.
Wir trinken Kaffee und den Saft
und treffen uns schon mittags wieder.
Es wird geredet und gelacht.
Dies‘ Leben bleibt so fad und bieder.
Wir reden viel. Die Welt ist fern
und ist und bleibt für uns abstrakt. 
Wir kommen vom ganz and’ren Stern
und bleiben völlig dumm und nackt. 

Wir reden viel. Wir essen dabei.
Mitunter ist es uns auch schlecht.
Doch die Migränen gehen vorbei
und and’re bleiben ungerecht! 

Wir reden viel von Mord und Tod.
Wir wollen Armut froh benennen.
Wir reden weiterhin von Not,
als Blinde, die sie gar nicht kennen.