SCHEINIDYLLE 21. November 202030. Juni 2022Martin W. Zaglmaier Wenn die Ruhe sanft unser Herz beschleicht und kein Wesen friert und bangt, wie in kalter Jahreszeit, ist der Winter gar nicht weit.
FLANEUR-MONOLOG 20. November 202030. Juni 2022Martin W. Zaglmaier Die Dinge, über die ich mich gar nicht ärgere, vergesse ich, wie der Freunde Telefonnummern und ich vergesse, wie Hausnummern meiner Freunde, dass ich mich über den Ärger ärgere.
ALLTAGSLIED 14. November 202030. Juni 2022Martin W. Zaglmaier Wir waschen unsere Köpfe und Wäsche, und tun wir nur einen Schritt vor die Haustür, fühlen wir uns so dreckig wie nie. Wir waschen unsere Köpfe und Wäsche und wir sind dem Müdesein müde.
ELEGIE VI 12. November 202030. Juni 2022Martin W. Zaglmaier Die Erinn’rung gleicht dem Sodbrennen bald. Denn aus Inn’ren steigt, wohl mit ganzer Gewalt, was die Seele krallt. Alles schmeckt fad und man schluckt es runter und man nimmt ein Bad in des Daseins Plunder und wird niemals munter.
LANGEWEILE 11. Oktober 202030. Juni 2022Martin W. Zaglmaier Durch der Städte Wolken bricht dieses falterleichte Blau und in Häusern bleibt es bunt, wie das Federkleid vom Pfau. Lange! Lange weilt bei uns blasser Langeweile Hauch und das Wolkenazur strahlt über allem Dunst und Rauch.
ANTHROPOZÄN 6. Oktober 202030. Juni 2022Martin W. Zaglmaier Aller Hampelmänner Glieder hängen nur noch kraftlos runter. Als verstummten wilde Lieder und das Sein wird niemals wieder wohl das Größte aller Wunder. Aller Wolken bunte Bahnen fliegen mit den Morgenwinden. Doch die Stille will uns warnen, dass die Feste und Fanfaren auf der ganzen Welt verschwinden.