Autor: Martin W. Zaglmaier
LIEDCHEN
Wer nicht
den Kopf…
den Kopf
in den Wolken
hat,
steckt den Kopf…
den Kopf
in den Sand.
Wer nicht
den Kopf,
den Kopf…
in den Sand
steckt,
hat keinen Kopf
oder
keinen Sand.
OHNMACHT V
OHNMACHT V
Vielleicht
zieht uns
das Mitgefühl
aus der Isolation
raus.
Vielleicht
zieht uns
die Last
der Schicksale
ins Verderben.
Vielleicht
bleibt alles
wie es ist.
FEIERABEND
Abendruh‘
macht mich taub.
Auf das Du
und den Schuh
legt sich Staub.
Kopf, bist rot,
wie der Mohn.
Trock‘nes Brot
und der Tod
sind der Lohn.
DEZEMBERNACHT
Der Sterne Strahlen
sind fast ein Raster
und Jahreszahlen
erscheinen blass
und blasser.
Des Äthers Schwärze
entsteigt den Seelen,
will Licht der Kerze
und Lieb‘ und Hass
für ewig stehlen.
MORGENZWEIFEL
Nehmt mir die ganzen Farben weg!
Sonst mal‘ ich unermüdlich weiter.
Nehmt Spiegeleier und den Speck!
Sonst werd‘ ich immer breiter.
Nehmt mir die ganzen dummen Sorgen!
Ich brauch‘ sie wirklich niemals mehr.
Macht mir nicht schon am frühen Morgen
das liederliche Leben schwer!
