NACHTGEDANKE 2. Februar 202230. Juni 2022Martin W. Zaglmaier Unter all den tausend Sternen tanzen tausend Lügen, die von allen Menschen lernen, all die Menschen recht zu lieben.
BRECHREIZ 1. Februar 202230. Juni 2022Martin W. Zaglmaier In noch so fernen Ecken sind arme Menschen allein. Die ganzen Tränen schmecken, wie wirklich sau‘rer Wein. Man wartet unter Bäumen auf eine bess’re Zeit. Auch in den trüben Träumen verblassen Freund und Feind. Nach jedem Wundenlecken beginnen wir zu spei‘n. In noch so fernen Ecken sind wir so schrecklich allein.
TAGTRAUM 1. Februar 202230. Juni 2022Martin W. Zaglmaier Eine schwere Last drückt den runden Rumpf des Narrenschiffes auf den Boden des Meeres. Eine schwere Last drückt die Wolken am Horizont flach. Ein helles Lachen vertreibt das Licht.
IMAGINÄRER FREUND 28. Januar 202230. Juni 2022Martin W. Zaglmaier Er lacht, wenn er mal lacht, weil jemand sich wehtut und in manch einer Nacht hab ich mir schon gedacht: Der Hans ist gar nicht gut. Er weint, wenn er mal weint, weil seine Aktien sinken. Doch oft, in schwerer Zeit, von Alltagsfrust befreit, geh‘n wir zusammen Trinken.
IRONIE DES LEBENS 26. Januar 202230. Juni 2022Martin W. Zaglmaier Die ganzen Menschen blasen sich, wie große Ochsenfrösche, auf. Wenn Du nur einmal etwas sagst, bist Du ein arroganter Hund.
CORONAFRÜHLING 24. Januar 202230. Juni 2022Martin W. Zaglmaier Ein blasser Student niest auf einer breiten Bank. Die Frau im Grünen liest ein Gedicht vom Abschied und später… wird sie krank. Sie lernten sich nicht kennen und teilten sich kein Bett. Der Mann wollt’ viel verbrennen und sich vom Leben trennen und sie… sie wurde fett.